Résumé
»Heut' ist der erste April; heut' führ' ich an, wen ich will.« So sang Ernst, und hurtig rief er den jüngern Bruder, Ludwig. O höre, sprach er, thu' mir doch den Gefallen und hole mir aus der Apotheke um einen Groschen Krebsblut. - Ludwig nahm sich nicht die Mühe über den Auftrag nachzusinnen, er eilte fort, blieb lange weg, und kehrte endlich weinend nach Hause. Ernst lachte ihn aus, aber er erwiederte, das verbitte er sich. Zuerst hatten ihm die jungen Leute in der Apotheke ins Gesicht gelacht, dann hatte ihn ein bejahrter Mann, der zugegen war, gefragt, ob er nicht wisse, daß die Krebse, statt des Blutes, eine weisse, kalte Feuchtigkeit hätten. Beschämt schlich Ludwig fort, und die Mutter gab ihm die Lehre, mehr nachzudenken, und nicht alles, was man ihm sagte, leichtsinnig nachzusprechen. Ernst lachte noch, als einer seiner Schulkammeraden eilig ins Zimmer trat, und ihm zurief: er solle gleich mitgehen, der türkische Kaiser wäre mit einem großen Gefolge angekommen, und auf dem Markte zu sehen. Ernst stürzte fort, kam aber nach einer Weile ganz kleinlaut zurück. Aha! rief Ludwig, lachend, bist du auch angeführt? - Es geschieht dir schon recht. O, einmal nur, versicherte Ernst: heute macht mir Niemand mehr etwas weiß. Und mir eben so wenig, sprach Ludwig. Hört Kinder, rief Marie, die ältere Schwester, schnell hereintretend, ich gebe einen jeden von euch ein großes Stück Kuchen, wenn ihr mir, so bald als möglich, dort von dem Krämer um zehn Groschen Mückenhaare holt. Vergessen war jeder Vorsatz nachzudenken bei den Knaben, und sie sprangen fort.